Isa Schössler - Tanzschule JUMP

Alles begann für mich im Alter von 4 Jahren in einer Ballettschule in Bernkastel. Von da an nahmen die Dinge ihren Lauf.
Es war damals nicht so geläufig das „normale“ Kinder zum Ballett geschickt wurden. Da ich aber immer schon gerne getanzt habe und ein … nun ja, wie soll ich es ausdrücken, höheres „Tier“ in unserem Verwandtenkreis meinte ich solle zum Ballettunterricht, meldete meine Mama mich schließlich an. Als Kind war ich sehr scheu und traute mich erst nicht so richtig. Da meine Mama aber immer ziemlich zielstrebig war und mich weiterhin schickte, taute ich langsam auf und es gab für mich kein Halten mehr.
Ok, ich war bestimmt auch nicht das talentierteste Kind und mein Körper weiß Gott nicht der geeignetste, aber es machte mir einfach Spaß zur Musik zu tanzen und mich auszudrücken. Zuhause wurde am Wochenende immer alles im Frisörladen meine Mama beiseitegeschoben und ich habe getanzt, getanzt, getanzt und mir damals auch immer schon Geschichten ausgedacht.
In meinem jugendlichen Überschwang und einer kleinen Portion Selbstüberschätzung meldete ich mich mit 14 Jahren zu einem Schulpraktikum an der Hochschule für darstellende Künste in Mannheim an. Die niederschmetternde Beurteilung meiner tänzerischen Fähigkeiten damals war schlicht weg „schlecht“.
Wieder zu Hause und mit der Enttäuschung im Gepäck beschloss ich, diese Beurteilung nicht auf mir sitzen zu lassen und jetzt noch mehr „Gas“ zu geben. Ich meldete mich kurzerhand noch für Zusatzunterricht beim Theater Trier an, mit der erfreulichen Begleiterscheinung auch als Tanzstatist professionelle Bühnenerfahren sammeln zu können. Und was soll ich sagen, mit Fleiß und Ausdauer wurden meine Fähigkeiten gestärkt und ich lernte einiges dazu. Begeistert durch meine Fortschritte wurde mir klar, der nächste Schritt musste gemacht werden.

TANZEN WAR SCHON IMMER MEIN LEBEN UND ICH KÖNNTE MIR NIE EINEN ANDEREN BERUF VORSTELLEN! – Isa Schössler

Mit 16 Jahren ging ich in den Kölner Raum, um ein Studium zur Tänzerin und Tanzpädagogin, an einer Tanzakademie zu belegen. Schon nach zwei Jahren wurde ich gefragt, ob ich nicht Lust hätte an der Tanzakademie in den Hobbyklassen selbst Kurse zu unterrichten. Natürlich wollte ich. Glücklich nicht vor Stolz geplatzt zu sein, schloss ich mein Studium ein Jahr später erfolgreich ab.
Ich blieb der Tanzakademie noch zwei Jahre, als freie Mitarbeiterin erhalten und sammelte in der Zeit auch in anderen Tanzstudios weitere Erfahrungen im Unterrichten. Mit der Aussicht auf weitere Bühnenauftritte und Auslandserfahrungen heuerte ich bei einem Robinson Club im Ausland an. Ich war verantwortlich für eine Jugend-Show und übernahm selbst die Choreographien für meine Soloauftritte. Mit insgesamt 11-12 verschiedenen Shows in 14 Tagen war mein Kalender randvoll. Nach dem Ende der Saison ging ich wieder zurück in den Kölner Raum und unterrichtete an einigen Ballett- und Tanzstudios.
In den kommenden zwei Jahren machte sich das Gefühl von einer eigenen Tanzschule breit. Ich wollte meine eigenes „Ding“ machen und wie man so mit jungen 24 Jahren ist, gesagt getan. 2003 kehrte ich an die Mosel zurück und gründete JUMP. Erst in einem kleinen Raum von einer Krankengymnastikpraxis in Zell-Barl. 2004 nach unserem ersten Tag der offenen Tür, wuchs die Schülerzahl auf 60 an. Es war an der Zeit umzuziehen. Im September 2004 zog ich mit der Tanzschule JUMP in die Barlstr. 18.
Motiviert durch „unseren“ ersten Auftritt und der positiven Resonanz beim Tag der offenen Tür, reifte eine Idee in mir. Die Begeisterung meiner Schüler zum ersten Mal vor „fremden“ Publikum getanzt – und es überlebt zu haben – vor Augen, entwickelte ich unsere erste Aufführung in der Stadthalle Zell. 2005 war es soweit und wir führten „Fantasy“ in einer ausverkauften Halle auf. Wenn ich an die vielen Emotionen und die Begeisterung in den Gesichtern der Mitwirkenden denke, überläuft mich heute noch eine Schauer und ja, die ein oder andere Träne zeigt sich in meinen Augen. Es war wirklich ein ganz besonderes Erlebnis für mich und die noch sehr junge Ballett-, Tanz- und Bewegungsschule JUMP so ein Event mit den Schülern gestemmt zu haben. Es sind seitdem noch viele weitere Highlights gefolgt:

2004 – Tag der offenen Tür
2005 – Fantasy
2006 – Tag der offenen Tür
2007 – The Stage
2008 – Tag der offenen Tür
2009 – Cinderella
2010 – Leistungsshow in Zell
2011 – So ein Zirkus
2012 – Sommerfest
2013 – Fluch der Piraten
2014 – Sommerfest
2015 – Carmen
2016 – Sommerfest
2017 – Das schönste Weihnachtsgeschenk
2020 – Mission Pandora – abgesagt durch die Coronapandemie
2022 – Mission Pandora „Reloaded“
2022 – Eröffnungsfeier der neuen Tanzschule JUMP – nachgeholt vom 14.08.2020

Wirtschaftlich sind wir immer weiter gewachsen und ich konnte 2006 meine erste Mitarbeiterin für Kinderballett und tänzerische Früherziehung einstellen. Mit dem Eintritt von Lile Zastrow kam für mich eine sehr wichtige Person zu Jump. Lile brachte sich von Anfang an sehr persönlich mit ein und ihr Geschick bei der Herstellung der Kostüme brachte uns auf ein neues Niveau.
Als die Nachfrage nach Fitnessangeboten stetig zu nahm, trugen wir diesem Interesse Rechnung und ich engagierte Fitnesstrainerinnen.
Unser bisher letzter Tag der offenen Tür 2008 machte mir klar, wir mussten einen Weg finden, den starken Besucheransturm irgendwie in Bahnen zu lenken. Daher gab es 2012 das erste Sommerfest auf dem Hof der damaligen Tanzschule.
Nach und nach kamen immer mehr Kurse dazu und ich konnte weitere Lehrer und Mitarbeiter einstellen. Durch den vollen Stundenplan überlegte ich schon länger nach neuen Räumlichkeiten. Leider fehlte mir aber immer der Mut zu etwas Eigenem. Durch die Nachricht, dass das Haus der Tanzschule verkauft werden sollte, nahm ich den Hinweis des Schicksals in die Hand und machte mich auf die Suche nach neuen Räumlichkeiten. Dies stellte sich als sehr schwierig heraus, da wir große Räume ohne Stützen oder Ähnlichem benötigten und das zu einem Preis, den man als Tanzschule auch bezahlen kann. Durch meinen Mann überlegten wir auch neu zu bauen. Ein Grundstück war irgendwann gefunden, aber der Baupreis —- puh— so alt kann ich gar nicht werden, um das abzubezahlen. Das Haus von „Aquadreams“ an der Barlstr. 74 lachte mich irgendwie immer öfter an. An einem Dienstag holte ich tief Luft und fuhr vor dem Unterricht einfach spontan vorbei und sprach bei der Besitzerin freundlich vor. Wir verstanden uns direkt blendend und sie bot mir nach einen halben Stunde bereits das du an. Bis dato hatte sie aber keineswegs daran gedacht zu verkaufen. Also, hieß es weiter warten und zittern. Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit rief sie mich und verkündete mir, dass sie sich richtig gut vorstellen könnte wie an dem Haus das Schild Tanzschule JUMP hängen würde und alle in dem Haus glücklich am Tanzen wären. Oh, man… ich war so glücklich und aufgeregt, dass ich keine Sekunde ruhig stehen konnte. Im September 2019 unterzeichnete ich den Kaufvertrag. Und dann ging es los… Der Umbau startet. Ohne die Hilfe meines Mannes hätte ich dies niiiiemals stemmen können. Durch sein Handwerkliches Wissen und seine unermüdliche Arbeit konnte das Haus nun in eine Tanzschule umgewandelt werden. Es wurde jeden Tag, wenn möglich und am Wochenende gearbeitet. Parallel dazu wurde noch das riesige Aufführungsprojekt „Mission Pandora“ erarbeitet. Im Sommer 2020 wollten wir eigentlich umziehen und eine schöne Eröffnungsfeier machen. Aber es kam für uns Alle ganz anders. Corona. Die härteste Zeit meines Lebens. Während ich das gerade schreibe, fängt meine Körper an zu vibrieren und mir schießen wieder Tränen in die Augen. Auch unsere Aufführung „Mission Pandora“ musste 2 Wochen vor der Premiere abgesagt werden. Im April 2020 bin ich komplett alleine mit meinem Mann in die neuen Tanzschule umgezogen. Die Arme wurden ziemlich lang und es war so schrecklich traurig alles alleine einzurichten. Keine Lile, keine lieben Menschen die so gerne geholfen hätten. Am 27. Mai 2020 durften wir dann endlich auf 3 Meter Abstand wieder zusammen tanzen. Durch das Öffnen, der mobilen Trennwand zwischen den beiden Sälen, war es möglich, dass alle Schüler wieder den Unterricht besuchen konnten. Im Oktober 2020 kam dann der nächste Schlag. Kein Präsenzunterricht war mehr erlaubt. Mein Team und ich beschlossen sehr schnell auf Online-Unterricht umzustellen. Es war eine Notlösung um irgendwie weiter machen zu können. Aber schön? Nein. Wir Lehrer fühlten uns wie leergesaugt und der Anblick der traurigen Kinder an den Monitoren brach mir fast das Herz. Aber… wir haben es geschafft. Seit Juni 2021 sind wir wieder ununterbrochen zusammen. Diese Dankbarkeit für mein Team und meine Schüler kann ich gar nicht in Worte fassen. Denn…. wir haben das zusammen geschafft!!! Auch unsere neu aufgebaute Aufführung „Mission Pandora – Reloaded“ lässt mir immer noch eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Wenn Corona für eines gut war, dann dafür emotional näher zusammen gerückt zu sein und geimeinsam etwas ganz besonders zu schaffen und zu genießen.

Vielleicht lernen wir uns ja schon ganz bald mal kennen und ihr werdet Teil der Tanzschule JUMP – Family

Ich freue mich auf euch

Eure Isa Schössler